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Achten Sie bitte beim Reifenkauf darauf, welche Reifen für Ihr Fahrzeug zugelassen sind; die notwendigen Angaben finden Sie in Ihrem Fahrzeugschein. Die gleichen Angaben müssen sich auch auf dem Reifen wieder finden. Auf den ersten Blick mögen diese Informationen nur schwer verständlich sein; wir haben sie für Sie „übersetzt“:

Kennzahlen-Legende

Beispiel: 205 / 55 R 16 91H
205: Reifen(nenn)breite in Millimeter
55: Verhältnis Reifenhöhe zu Reifenbreite in Prozent
R: Bauart der Karkasse, in diesem Fall „radial“ (es dürfen nur Reifen mit demselben Karkassenaufbau auf derselben Achse montiert werden!)
16: Felgendurchmesser in Zoll
91: Tragfähigkeitskennzahl des Reifens (siehe Tabelle 1)
H: Geschwindigkeitssymbol (siehe Tabelle 2)

Geschwindigkeitssymbole

Symbol: P, Q, R, S, T, U
Max. zulässige Geschwindigkeit: 150, 160, 170, 180, 190, 200

Symbol: H, V, W, Y, VR, ZR
Max. zulässige Geschwindigkeit in km/h: 210, 240, 270, 300, über 210, über 240

Basiswissen für Autofahrer – das Kräftespiel am Reifen

Grundsätzlich: Die Reifen müssen als einziges Bindeglied zwischen Fahrzeug und Fahrbahn alle Kräfte übertragen. Beim Beschleunigen und Bremsen ist dies die so genannte Längskraft; beim Durchfahren von Kurven hingegen wirken Seitenkräfte quer zur Abrollrichtung. Nun stellen im Fahralltag Krafteinflüsse, die allein in nur einer Richtung auf die Reifenwirken – längs oder quer – höchst seltene Idealbedingungen dar.

In den meisten Fällen kommt es indes zu einer Überlagerung beider Kraftkomponenten: Längs- und Querkräfte addieren sich zu einer gemeinsamen „Summenkraft“, der Fachmann sprichtvon der resultierenden Kraft. Diese Resultierende kann umso größer ausfallen, je griffiger Fahrbahn und Reifen sind. 

Auf Nässe indes sind nur geringere Kräfte übertragbar. Recht anschaulich lassen sich diese Verhältnisse in einem kombinierten Längs-/Seitenkraft- Diagramm (Bild oben) darstellen.

Der Radius des Kreises dokumentiert hierbei die maximale vom Reifen auf die Fahrbahn übertragbare, eben aus Längskraft und Seitenkraft zusammengesetzte Komponente. Diese Darstellung zeigt aber auch, dass etwa unter voller Ausnutzungder Längskraft beim Bremsen kein Spielraum mehr für Seitenkräfte bleibt. Und umgekehrt.

Wird daher bei Kurvenfahrt gebremst oder beschleunigt, geschieht das zwangsläufig auf Kosten der übertragbaren Seitenkräfte. In kritischen Fahrsituationen das Optimum an Kraftaufteilung zwischen Längs- undSeitenkräften zu finden, kommt einer Gratwanderung gleich, die dem Fahrer eine gehörige Portion Können (oder Glück) abverlangt. Erfordert ein Fahrmanöver tatsächlich einmal die volle Seitenführung, hilft nur noch, sämtliche Kräfte in Längsrichtung des Reifens abzubauen, etwa indem die Kupplung getreten wird. Insgesamt allerdings lässt sich die Physik nicht überlisten, auch nicht mitbestem Können und Material. Je höher die Geschwindigkeit, desto größer fallen die vom Reifen zu übertragenden Kräfte aus.

Reine Drucksache – auf den Fülldruck kommt es an

Reifen leisten Schwerstarbeit. Sie müssen fahrdynamische Kräfte auf die Fahrbahn bringen und das Gewicht des Fahrzeugs verkraften. Doch nicht etwa der Reifen selbst trägt das Fahrzeuggewicht, sondern die in ihm eingeschlossene Luft! Beim Abrollen werden die Pneus zudem ständig durchgewalkt, und dies umso stärker, jegeringer ihr Fülldruck ist. Starkes Walken aber erzeugt beträchtliche Wärme, die im Ernstfallzur völligen Zerstörung des Reifens mit entsprechend fatalen Folgen führen kann. Selbst aus ökonomischer Sicht ist ein korrekter Reifen-Fülldruck von Bedeutung: Bei zu geringem Fülldrucksteigen nämlich Reifenverschleiß und Kraftstoffverbrauch gleichermaßen an.

Seit sich aber Selbstbedienungstankstellen durchgesetzt haben, wird dem richtigen Reifendruck viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Stichproben-Untersuchungen zeichnen denn auch mit schöner Regelmäßigkeit einbedenkliches Bild: Nur rund jeder vierte Autofahrer hat den richtigen Druck in seinen Pneus! Etwa zehn Prozent sind sogar mit gefährlich geringer Luftfüllung (Minderdruck mehr als 0,6 bar) unterwegs!

Konsequenz: Reifendruck regelmäßig kontrollieren!

Jeder Reifen verliert permanent etwas Luft, denn völlig dicht ist keiner. Das können pro Monat zwar nur ein paar hundertstel Bar sein, im Laufe der Zeit aber addiert sich der schleichende Druckverlust auf gefährlich hohe Werte. Die reine Sichtprüfung ist allerdings genauso unzuverlässig wie der „fachmännische“ Kick gegen die Seitenwand. Selbst gefährliche Druckabweichungen von mehr als 0,5 bar sind nach diesen Methoden praktisch nicht  erkennbar. Nur ein Druckmesser (Manometer) kann genaue Auskunft geben. Die Reifen müssen bei der Kontrolle aber noch kaltsein, denn im Fahrbetrieb führt die Erwärmungzwangsläufig zum Druckanstieg, der schnell ein halbes Bar ausmachen kann. Daher bei warmen Reifen keinesfalls Luft blassen!

Schleichende Druckverluste an nur einem Rad deuten meist auf Beschädigungen an Reifen oder Felge hin. Und in die Lauffläche eingefahrene Fremdkörper sind gar nicht mal so selten. Doch muss es in diesen Fällen nicht unbedingt zum sofortigen Druckverlust kommen. Oft tritt tatsächlich zunächst nur ein allmählicher Luftverlust auf, der erst bei hohen Belastungen und dann umso plötzlicherzum Totalversagen führen kann. Verletzungsspuren an der Seitenwand, aber auch Fehler am Ventil können zudem Ursache von Druckverlusten sein.

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